In Zeiten des verstärkten Homeoffice muss ein Arbeitgeber sicher stellen, dass seine Mitarbeiter auch arbeiten. Vollkommen logisch und nachvollziehbar. Nur sind die Mittel dafür sorgsam zu wählen, denn falsche Überwachung kann schnell zu unzufriedenen Mitarbeitern führen oder gar einen Gesetzesverstoß darstellen. Forscher der Universität St. Gallen (Schweiz) haben nun untersucht, wie Unternehmen im Homeoffice Daten über ihre Mitarbeiter sammeln.
Für die Arbeitskontrolle werden Tracking-Programme wie Hubstaff, Activtrak oder Time Doctor eingesetzt. Deren Anbieter bzw. Hersteller meiden ganz bewusst das Wort „Überwachung“ in den Beschreibungen und Angeboten ihrer Software um so dieser Nische nicht zu Nahe gerückt zu werden. Obwohl sie genau diesen Kundenbedarf mit ihrem Angebot decken.
Die Forscher führen auf, dass manche Mitarbeiter „bis auf die Unterhose überwacht werden“. Zwar verhalten sich Tracking-Programme nicht ausschließlich wie Spyware, allerdings bieten sie solche Funktionen zusätzlich an. Jede Bewegung des Mauszeigers, jeder Tastenanschlag kann auf Wunsch (des Arbeitgebers) registriert werden.
Vor kurzem wären mir noch die Haare zu Berge gestanden, wenn ich gewusst hätte, wie viele detaillierte Informationen da über Angestellte erhoben werden.
Forschungsassistent Simon Schafheitle
Es stellt sich also die berechtigte Frage ob der Arbeitgeber nur die Arbeitsleistung seines Arbeitnehmers überwacht oder auch zusätzlich die Person dahinter ausspioniert um Dinge zu erfahren, die ihm ohne Homeoffice verborgen geblieben wären.